CONDEGA, LA FRATERNIDAD
PRAKTIKUMSBERICHT
VON EVA HOLL
Juni - August 2007




Mein Interesse an den Kindern dieser Welt war von klein auf groß.
Ich wollte wissen, wie es einem Straßenkind geht und so habe ich mich mit diesem Thema sehr viel beschäftigt und habe die Solidaritätsguppe Aschach - Condega gefunden.
Dort wurde ich mit meinen Interessen offen empfangen. Wir organisierten verschiedene Veranstaltungen für Nicaragua und ich hörte von der Planung des Straßenkinderzentrums "La Fraternidad"!
Bei der Solidaritätskonferenz für Nicaragua ins Ansfelden (2004) lernte ich Elmer Zelaya, Kurt Winterstein und Christa Schmidtmayr kennen. Während dieser Solidaritätskonferenz wurde ein Antrag auf ein Kofianzierungsprojekt mit der österreichischen Republik für das Zentrum erarbeitet, bei dem ich mit Tippen und Übersetzen mitgeholfen habe.
Der Antrag wurde bewilligt und in der Projektperiode von 2005 - 2007 sollte ein neues Straßenkinderhaus in Condega gebaut werden. Erste Fotos kamen von Christa und Kurt, die Condega besuchten.
Auch das von Ansfelden ausgehende "Schulfrühstück", das einerseits den Kindern eine gesunde Mahlzeit am Tag garantiert und sie andererseits motiviert, die Schule zu besuchen, hat mich neugierig gemacht.
Um einen guten Überblick über die Solidaritätsprojekte zu erhalten, wollte ich mir ansehen, was SIE/WIR alle geschafft haben. Ich wollte den gesamten Prozess dieses Projektes mitbekommen: von der Antragstellung für Förderung, über die vielen Aktionen, um die finanziellen Mittel aufzustellen und das Haus, das vor Ort entsteht.
Die erste Etappe des neuen Baus des Jugendzentrums "La Fraternidad" wurde 2006 fertig gestellt und ich wollte wissen, wie es angenommen wird und wie es den Kindern und Jugendlichen in Condega geht und was sie sich wünschen. Einfach sie verstehen und herausfinden, was sie brauchen und wie glücklich sie sind!
Um einzuschätzen zu können, wie sinnvoll diese vielen ehrenamtlichen Stunden sind, die im Rahmen der Solidaritätsarbeit geleistet werden und ob sie ein Lächeln auf den Mund eines Kindes zaubern können.
Einerseits wollte ich viel lernen für kommende Projekte und einfach mal den Alltag und das Leben eines Straßenkindes kennen lernen. So trieb mich meine Motivation und Interesse nach Condega und ich arbeitete in "La Fraternidad" mit.

Ein großer Traum von mir, nach Lateinamerika zu reisen, ging in Erfüllung, als ich Anfang Juni 2007 in das Flugzeug einstieg.

In Nicaragua wurde ich aufs herzlichste empfangen und bestens aufgenommen! Rosa Estela, die Projektleiterin von "la fraternidad" hat mir viel von ihrer Arbeit gezeigt und erklärt, mich zu Treffen mitgenommen und auch aus der Vergangenheit, über die Entstehung des Projektes, berichtet.

Die Mitarbeiter im Projekt haben mich bei ihrer Arbeit mitmachen lassen. Belma, die Handarbeitslehrerin, war gerade inmitten der Vorbereitungen für einen großen Markt und hat mit den Kindern Ketten, Ohrringe, Etuis und Piñatas gebastelt, um diese zu verkaufen. Isaelia hat mit den Kindern fleißig getanzt. Ihre ganz Kleinen haben bei einem Tanzwettbewerb im Juli gewonnen Auch ich habe zu Beginn meine ersten traditionell nicaraguanischen Tanzschritte mit den kleinen Tänzern gelernt.



Doch bevor die Freizeitbetreuung im Projekt kommt, ist die Zeit für die Hausaufgaben wichtig. Auch eine Professorin aus der Schule kommt um Nachhilfe anzubieten. Besonders Carmen und Rosalba sind um die Lernfortschritte der über 12O Kinder bemüht.

Zu den jüngeren Kindern habe ich in den ersten Tagen mit gemeinsamen Spielen schnell nonverbal einen guten Zugang gefunden, auch das UNO-Kartenspiel, das ich mit hatte, war ein Renner!

Ich habe sehr viel Zeit mit den Kindern verbracht und bin sehr glücklich, dass die Kinder die Chance haben, in das Projekt zu kommen und dort ihre Freizeit zu verbringen. Sie genießen es richtig, sich mit den anderen Kindern zu treffen, gemeinsam zu lernen und haben vor allem durch die Vielzahl an Aktivitäten immer eine aktive Aufgabe. Dies motiviert die Kinder, jeden Tag wieder zu kommen und sich auf die Zeit im Projekt zu freuen; auch auf die Mitarbeiterinnen wird die Motivation der Kinder übertragen.

Speziell zu Beginn mussten meine Sprachkenntnisse erst wachsen, um die Leute zu verstehen und mit ihnen plaudern zu können. Dies war zu den Jugendlichen, die bei Ivan einen Zeichenkurs besuchen, etwas schwieriger. Doch sie alle haben sehr viel Geduld aufgebracht und mich unterstützt Spanisch zu lernen. Besonders meine Gastfamilie war dabei eine große Hilfe!

In der Zeit in Nicaragua habe ich bei Familie "Reyes" gelebt. Martha und Reynaldo haben mich sehr lieb aufgenommen und meine Gastgeschwister Martha Adriana und Reynaldo Antonio sind mir eng ans Herz gewachsen!!



Während ich im Projekt war, wurde von Kurt und Christo ein Computerraum aufgebaut, in dem die Kinder arbeiten können. Sogar Rosa Estela lernte blitzschnell mit diesem umzugehen, denn meine Praktikumsbestätigung tippte sie bereits am Computer!

Auch im Land bin ich viel herumgereist! Ich war an der Pazifikküste, in Leon, wo das Büro "Chica" ist, bis hinauf an die Grenze zu Honduras und im Süden des Landes. An der Grenze zu Costa Rica bin ich im Regenwald herumgereist und habe dort die verschiedensten Projekte besucht und viele tolle Leute kennen gelernt. Das war sehr abenteuerlich, lernreich und spektakulär!

Nach schönen, lehrreichen drei Monaten war meine Zeit in Nicaragua zu Ende und ich musste Heim, um meine Ausbildung abzuschließen. Ich bin gespannt wie sich das Projekt weiter entwickelt und schon richtig neugierig auf ein Wiedersehen.

Eva Holl                                    

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